Astrologie-Kolumne: STARDUST

Obwohl ich den Herbst liebe und ihn von allen vier Jahreszeiten am liebsten habe, bin ich doch auch ein wenig wehmütig. Die lauen Sommerabende auf der Terrasse sind gezählt und die Abende mit Tee und Decke auf dem Sofa rücken in greifbare Nähe. Auch wenn ich mich unglaublich auf den Herbst freue, fällt mir der Abschied vom Sommer dieses Jahr nicht unbedingt so leicht. Aber gut, da kam mir der vergangene Vollmond in den Fischen, wo es ja eben um Abschied und Loslassen ging, ganz recht. Hatte ich also schon ein Thema gefunden, das ich loslassen konnte, wenn es auch nur das Wetter ist. 

Der Übergang von der lebendigen Löwe-Zeit in die eher vernünftige Jungfrau-Season fiel mir dagegen schon leichter. Okay, als Jungfrau geborene ist das natürlich auch eine Energie, die ich sehr gut kenne. Man könnte sagen, es fühlt sich ein bisschen an, wie „Nach Hause kommen“. Ich (und auch meine Familie!) spürte es also direkt, dass wieder jungfräuliche Ordnung auf dem Programm steht. Auch ohne einen Blick auf den Kalender fange ich nämlich intuitiv voller Tatendrang an, alles Mögliche in unserem Haushalt neu zu ordnen. Ich miste aus wie eine Wilde, putze auch die unmöglichsten Winkel unserer Wohnung und das mit einem Elan, den ich so irgendwie selbst nicht von mir kenne. 

Einigermaßen verwirrt und genervt von mir sind auch mein Mann und meine Kinder, denn ganz in meiner pflichtbewussten und ordnungsliebenden Energie nötige ich sie natürlich auch dazu, ihre Zimmer und Büros aufzuräumen, ihre Sachen zu ordnen und mir beim Ausmisten ihrer Schränke zu helfen. Sie tun es. Ich vermute, sie haben Angst, dass ICH es sonst tue und in meiner „Don´t stop me now“-Energie alles wegschmeiße. Reduktion und Ordnung ist mein Motto. Ganz so, wie es sich für eine ordentliche Jungfrau gehört. Allerdings ist es jetzt gerade so September und ich merke, wie mir dann doch schon ein bisschen die Puste ausgeht. Ich brauche Pausen und stille Momente. Und dabei wird mir wieder bewusst, dass es schon sinnvoll ist, diese Energie der Jungfrau zu nutzen, für jeden von uns, aber, dass es noch so viel mehr ist als Ordnung und Sauberkeit. Es geht nämlich vor allen Dingen um die innere Ordnung und die innere Reinheit. Mit sich selbst im Reinen sein, wie man so schön sagt. Noch einmal die eigene geistige Ordnung zu überprüfen: Was tut noch? Was kann weg? Die eigenen Denkmuster betrachten und aussortieren, denn in der Jungfrau-Zeit geht es auch um Analyse und Auswertung. Was habe ich denn die letzten 12 Monate aus meinem Leben gemacht? Was hätte ich tun wollen, habe es aber aus Angst nicht getan? Angst ist sowieso ein großes Thema, das während dieser Zeit immer mitschwingt. Die Angst unserer Vorfahren, die wir epigenetisch noch in uns tragen: werden wir es schaffen, die Ernte rechtzeitig einzufahren? Wird es genug sein, um alle in der Familie über den Winter zu bringen? Diese Grundangst tragen wir, je nach persönlicher Konstellation im Horoskop, heute noch unterschiedliche stark in uns. Sie zeigt sich häufig auch bei Jungfraugeborenen und vor allem bei Jungfrau-Aszendenten in prall gefüllten Vorratsschränken und der Angst, es könnte nicht genug sein. Ich bin mir sicher, dir fällt direkt jemand ein, bei dem oder der das so ist.

So werde ich also diese schöne Zeit im September ab jetzt nutzen, um in einigen Momenten der Stille mein Innerstes neu zu strukturieren und mich mit meinen geistigen Kräften zu verbinden. Jetzt, wo meine Wohnräume aufgeräumt sind, kann ich mich ja meinen seelischen Innenräumen widmen. Macht Sinn, finde zumindest ich als geborene Jungfrau. Und: Lange Spaziergänge im Wald sowie ein gesundes Mittagessen nehme ich mir auch vor, auf jeden Fall.