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Es war ein sonniger Frühlingsmorgen, als ich mich mit meiner besten Freundin auf einen Kaffee traf. Wir plauderten über Gott und die Welt, als auf ganz natürliche Weise das Thema auf Kinder kam. Meine Freundin erzählte mir von ihren (für mich) verrückten Businessplänen und davon, welche Länder sie als Nächstes bereisen möchte. Ich hingegen erzählte ihr von meinen chaotischen, aber wundervollen Erfahrungen als Dreifach-Mama. Sie schaute mich erstaunt an und fragte: „Wie schaffst du das nur alles? War dir bewusst, wie deine Entscheidung für Kinder, und zwar gleich drei davon dein Leben verändern würde?“ Oh ja, das war es definitiv.
Meine Geschichte als Mutter begann vor sieben Jahren, als ich meine erste Tochter zur Welt brachte. Es war ein atemberaubender Moment, als ich sie zum ersten Mal in meinen Armen hielt. Dieses winzige, hilflose Wesen, das vollkommen von meiner Fürsorge abhängig war, erfüllte mein Herz mit bedingungsloser Liebe. Aber lass mich dir eins sagen – das Muttersein ist nicht immer so idyllisch, wie es in den Hochglanz-Magazinen dargestellt wird oder ich mir damals noch ausmalte.
In den ersten Monaten nach der Geburt meiner Tochter war mein Leben ein Chaos. Schlaflose Nächte, Windeln wechseln im Sekundentakt und Babygeschrei, das einem bis ins Mark ging. Mein Haus sah aus wie ein Schlachtfeld mit überall verstreuten Spielsachen und Wäschebergen, die sich anscheinend von selbst vermehrten. Mein Mann und ich liefen oft wie kopflose Hühner herum, versuchten, den Anforderungen eines Neugeborenen gerecht zu werden, während wir gleichzeitig versuchten, unseren eigenen Alltag zu bewältigen.
Aber trotz des Chaos und der schlaflosen Nächte würde ich diese Zeit nie gegen etwas anderes eintauschen. Meine Tochter brachte so viel Freude und Lachen in unser Leben. Ihre ersten Schritte, ihr erstes Wort, ihre entzückenden Lachanfälle – all diese Momente waren unbezahlbar. Ich entdeckte eine völlig neue Seite an mir selbst, eine Seite, die bereit war, Liebe zu geben, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten, bedingungslos.
Als meine Tochter älter wurde und wir uns langsam an den Alltag als Eltern gewöhnten, waren wir bereit, unsere Familie, wie geplant, zu erweitern. Vor fünf Jahren kam unser Sohn zur Welt. Und wieder einmal wurde unser Leben auf den Kopf gestellt. Dieses Mal so richtig. Mit einem Kleinkind und einem Säugling war das Chaos noch größer als zuvor. Es war wie ein Wirbelsturm, der durch unser Haus fegte, und wir versuchten verzweifelt, uns irgendwie zurechtzufinden. Wir hielten uns aneinander.
Aber inmitten des Chaos gab es so viele witzige Momente. Die ungeschickten ersten Schritte unseres Sohnes, seine Freude über jeden Käfer, den er im Garten fand, und seine Begeisterung für Autos und Bausteine – all das brachte uns zum Lachen und umspielte fast pausenlos unsere Gesichter mit einem Grinsen, selbst wenn wir vor Müdigkeit fast umkippten. Er war ein wahrer Wirbelwind, einer mit richtig Power.
Es war eine Zeit voller Abenteuer, Entdeckungen und Lernen. Als Eltern lernten wir jeden Tag etwas Neues und waren erstaunt darüber, wie viel wir von unseren Kindern lernen konnten und wie unerschöpflich unsere Ausdauer war. Wir lernten, die Welt durch die Augen unserer Kinder zu sehen und jeden Moment zu schätzen.
Dann, nach einigen Jahren, waren wir bereit, unsere Familie zu komplettieren – zumindest vorerst, man weiß ja schließlich nie. Unsere jüngste Tochter wurde geboren und brachte eine neue Art von Chaos in unser Leben. Mit drei Kindern unter sechs Jahren war unser Leben noch hektischer, als es jemals zuvor gewesen war. Auch wenn unser Nesthäkchen die Welt aus sehr gemütlichen und glücklichen Augen heraus betrachtete. Kind bleibt Kind. Oder?
Es sind immer die kleinen Momente, die unser Leben so besonders machten. Die Freude unserer Tochter, als sie ihre ersten Worte sprach, ihre unbeholfenen Versuche, die Welt um sie herum zu erkunden, ihr scheinbar niemals stillender Hunger und ihre süßen Kuschelattacken – all das machte uns glücklicher, als wir es jemals für möglich gehalten hätten.
Ja, das Muttersein kann chaotisch sein. Es kann schlaflose Nächte, wenns blöd läuft auch mal mit drei nacheinander krank werdenden Kindern und anschließenden scheinbar endlosen Wäschebergen voller Bettwäsche mit sich bringen. Es sind diese Momente, in denen zwei Arme und zwei Hände niemals ausreichen. Wir funktionieren, bewältigen, streicheln, trösten und wandeln mit Schüsseln, Fieberthermometern, Waschlappen und Wasserflaschen von Zimmer zu Zimmer. Tage später wundern wir uns, wohin die letzte Woche verschwunden ist und mit welcher Macht wir all das überstanden haben. Und immer wieder überstehen.
Mutter sein bedeutet ein Powerpaket zu sein und gleichzeitig ist es eine Quelle unendlicher Freude, Lachen und Liebe. Es ist eine Entscheidung, die ich niemals bereuen werde.
Als Mutter von drei Kindern habe ich gelernt, dass das Leben nicht immer perfekt sein muss, um glücklich zu sein. Ich habe gelernt, die kleinen Dinge zu schätzen und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Ich habe gelernt, dass bedingungslose Liebe der Schlüssel zu einem erfüllten Leben ist.
Das Muttersein hat mein Leben bereichert, auf eine Art und Weise, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Es hat mich zu einem besseren Menschen gemacht und mir die Chance gegeben, eine Familie zu haben, die ich bedingungslos liebe. Es hat mir gezeigt, dass das Leben eine Reise ist, die wir alle gemeinsam machen müssen, und dass es die Liebe und Unterstützung unserer Familie ist, die uns durch die schwierigen Zeiten trägt.
Meine große ist wie eine beste Freundin für mich, ich genieße es, wie wir gemeinsam lachen und wir unsere Standpunkte miteinander teilen. Mein Wirbelwind, er hat das größte Glück, dass er ein kleiner Prince Charming ist und weiß, wie er seine Mama umgarnt. Er bringt mich um den Verstand, mit seiner niemals endenden Energie. Und dann ist da noch unsere Kleinste, seit ich denken kann hat sie ein verschmitztes Lächeln im Gesicht und jedes Mal, wenn sie ihre keinen Fingerchen nach mir ausstreckt und eins ihrer wenigen Worte sagt – insbesondere wenn es ‘Mama’ und nicht ‘doch!’ ist – bleibt mir einfach die Luft weg. Ich liebe sie alle.
Ich würde meine bewusste Entscheidung für das Muttersein niemals bereuen. Es hat mir ein Leben voller Liebe, Lachen und Abenteuer geschenkt – und das ist unbezahlbar.
Text und Fotos: Larissa Kiemlen
Larissa Kiemlen
Instagram:
@diewildenundwir
@hejomil.kidswear
Website:
www.hejomil.com
Publikation:
Frauenzimmer – Mutig und schön